Santos

Santosh, Küchenchef

Im Jahr 1993 bin ich mit Keshar nach Deutschland gezogen. Wir sind zusammen in Pokara, ein Dorf in den Bergen von Nepal, aufgewachsen. Er ist wie ein Bruder für mich. Wir spielten und aßen jeden Tag zusammen. Manchmal stritten wir darüber, wessen Oma die besseren Momos machte.

Als wir in Deutschland ankamen trennten sich unsere Wege. Ich beschloss meine Kochausbildung bei den bekanntesten asiatischen Köchen zu machen. Und die berühmteste asiatische Kochszene ist eben in Düsseldorf. Keshar blieb in Würzburg. Wir wussten aber damals schon, dass unsere Wege sich irgendwann wieder kreuzen würden.

Mit jedem Tag, der verging und mit jedem Gericht, das ich zubereitete, wurde das Kochen für mich zur Leidenschaft.

Nach meiner Ausbildung beschloss das Schicksal, dass ich und mein “Bruder” uns wieder treffen sollten. Ich rief ihn an und er hatte immer noch die selbe Stimme, den selben Humor. Er sagte, dass er einen Küchenchef brauchte.

Mein “Bruder” hatte es geschafft ein eigenes Restaurant zu besitzen: Das Kham, im Herzen von Würzburg. Ich war unglaublich stolz und sagte sofort zu.

Als Küchenchef konnte ich mich nun kreativ ausleben. Ich sage immer gerne, dass ich „Erinnerungen“ koche. Eben die Gerichte, die wir damals immer in Nepal aßen. Reis mit Linsen, Lammcurrys und vor allem Momos. Diese bereiten wir nach dem authentischen und traditionellem Rezept unserer Omas zu.

Wessen Oma jetzt aber die besseren gemacht hat? Darüber sind wir uns immer noch nicht einig…